Kungsleden Skitour 2016


Schon seit einigen Jahren hatte ich die Idee von einer mehrtägigen Skitour. Doch wohin sollte es gehen? Ich wollte eine Gegend die noch ursprünglich, möglichst dünn besiedelt und nicht vom Tourismus überlaufen ist. Nach längerer Recherche fiel schließlich die Wahl auf Lappland in Schweden. Die Erreichbarkeit per Flieger und Bus schien mir ideal, auch die Tundra mit ihren sanften Hügeln und kargen, menschenleeren Hochebenen schienen perfekt für mein Vorhaben.

 

Gepäck:

Da ich zuvor noch nie eine solche Tour unternommen habe musste ich mich erst entscheiden, wie ich mein Gepäck transportieren sollte. Ich entschied mich für eine Pulka (in meinem Fall eine umgebauter Kinderbob), in dem ich meine Lebensmittel für eine Woche, Kocher, Zelt, usw. packen konnte. Als Geschirr diente mir das Tragegestell meines Rucksacks.

Auch bei den Skiern gibt es geteilte Meinungen. Die bei uns so wenig verbreiteten Backcountry-Ski (ein breiter Langlaufski mit stabiler Bindung und Schuppen) waren perfekt für dieses Terrain. Auch die Steigfelle würde ich, gerade bei steileren Anstiegen, nicht mehr missen wollen.

Als Bindung wählte ich das solide 75mm NN-System welches als das stabilste gilt und bis zum Schluss keinerlei Probleme zeigte. 

Bei Temperaturen um die Minus 20°C sollte auch der Schlafsack über einen ausreichenden Wärmebereich verfügen. Bei mir war es der Mountain Equipment Glacier 1000 mit einer Daunenfüllung von 1kg. Dies war ausreichend, doch was nützt der beste Daunenschlafsack wenn er durch Kondensation nass wird! Verhindert habe ich dies durch eine Dampfsperre, den Exped VBL Linerbag. Zugegeben, anfangs schwitzt man etwas in ihm, doch nach kurzer Zeit stellt sich der Körper darauf ein und der Schlafsack bleibt über Tage hinweg trocken.

Das selbe Prinzip wendete ich bei meinen Füßen an, hier dienten einfache Gefrierbeutel die ich über mein erstes Paar zog. Somit blieben meine Schuhe bis zum Schluss trocken.

Alles in allem wog meine Pulka ca. 23kg und mein Rucksack 16kg, ich hatte also für eine Woche knapp 40kg Gepäck dabei.

 

Die Tour:

Unterwegs war ich gegen Ende März zum Vollmond, denn gerade im Winter reflektiert der Schnee die Helligkeit und somit sind geniale Nachtaufnahmen möglich.

Für die ca.105km lange Tour von Abisko nach Nikkaluokta benötigte ich acht Tage. Sicherlich kann man diese auch schneller bewältigen, mir war jedoch das Erlebnis wichtiger als Rekorde aufzustellen.

Im Sommer dient er als Wanderweg, im Winter ist der Weg in gewissen Abständen mit roten Kreuzen markiert.

Zur Sicherheit habe ich mir die Tour noch als gpx-Datei auf mein GPS geladen um sicherzustellen, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin. Am sichersten ist man mit einer detaillierten Karte und Kompass.

Da ich unterwegs weder Strom noch Handyempfang hatte, nahm ich für meine Kamera fünf Akkus mit.  

Besonders anstrengend erschien mir das gehen an Hängen, ich musste also nicht nur für mich spuren, sondern auch für die Pulka, die immer wieder abdriftete.

 

Auf dieser Tour gibt es in regelmäßigen Abständen Hütten, hier die wichtigsten:

Abisko - Abiskojaure - Alesjaure - Tjäktja - Sälka - Singi - Kebnekaise Fjellstation - Nikkaluokta

 

Ich kann die Tour nur empfehlen und werde bestimmt mal wieder machen. 

Alles in allem war es ein unvergessliches Erlebnis, noch nie war ich der Natur so nah und der Zivilisation so fern wie hier.